#15 Wie du trotz Ängsten weitergehen kannst
- Karin

- Nov 18
- 3 min read
Ich war auf dem Weg zum Find Your Flow Festival in Basel. Neben uns saßen zwei Frauen, die darüber sprachen, was sie aus dem ersten Tag mitgenommen hatten. Sie sagten, dass vier Worte sie besonders beeindruckt hätten – Worte, die für sie beide die kraftvollsten waren. Und diese Worte habe ich als mein persönliches Mantra übernommen, auf meinem eigenen Weg. Sie lauten: „Und ich mache es trotzdem.“ Das fand ich so schön, und es hat mich tief berührt.

Wenn du diesen Podcast schon länger hörst, dann weißt du, dass ich einen starken inneren Kritiker habe. Ich nenne sie Frau Streng, Frau Disziplin. Sie treibt mich immer wieder an und hält mich gleichzeitig davon ab, aus meiner Komfortzone zu treten und Neues zu wagen. Und es ist so wunderbar, wenn wir trotzdem diesen Schritt wagen – obwohl wir Angst davor haben – und dann schöne Erfahrungen machen und daran wachsen dürfen. Das finde ich unglaublich kraftvoll.
Für mich habe ich dieses Mantra aufgenommen und rufe es mir immer wieder ins Gedächtnis, wenn ich Angst habe – vor dem nächsten Schritt, davor, rauszugehen oder mich zu zeigen. Ich halte mir immer wieder vor Augen, dass Angst hausgemacht ist. Sie entsteht in mir – aufgrund einer alten Erfahrung, einer alten Geschichte oder eines alten Glaubenssatzes.
Rationale und irrationale Ängste
Angst ist grundsätzlich etwas Natürliches. Sie ist ein Schutzmechanismus, der uns seit der Evolution das Überleben sichert. Es gibt rationale Ängste, also solche, die auf realen Gefahren beruhen – etwa die Angst, verletzt zu werden, etwas zu verlieren oder zu scheitern. Und es gibt irrationale Ängste, die auf alten Erfahrungen, Erlebnissen oder Überzeugungen basieren. Wir wissen zwar, dass sie eigentlich unbegründet sind, doch sie fühlen sich trotzdem real an.
Auch Kinder haben viele irrationale Ängste, etwa die Angst vor Monstern unter dem Bett. Es bringt nichts, ihnen zu sagen, dass sie keine Angst haben müssen. Im Gegenteil – wir vermitteln damit unbewusst, dass Angst falsch ist. Doch Angst ist niemals falsch. Sie braucht Raum. Wir dürfen hinschauen: Woher kommt sie? Was will sie dir sagen? Denn Angst will dich beschützen. Angst ist reiner Schutz – sie ist am Überleben interessiert, nicht am Glücklichsein.
Oft haben wir irrationale Ängste, wenn es darum geht, mit dem eigenen Business rauszugehen oder uns auf Social Media zu zeigen. Wir haben Angst, belächelt oder bewertet zu werden. Die innere Stimme – unser Verstand – hält uns davon ab, in die Sichtbarkeit zu treten. Doch eigentlich kann uns nichts passieren – zumindest nicht aus der Vogelperspektive. Trotzdem sind die Ängste in dem Moment da.
Dabei hilft es, wenn du a) dir bewusst machst, ob deine Ängste rational oder irrational sind, und b) dich an dein Mantra erinnerst: „Ich mache es trotzdem.“
Vor allem dann, wenn du deine Herzensstimme hörst, die diesen Weg gehen will – dann ignoriere die ängstliche Stimme deines Kopfes … und tu es trotzdem.
Fragen zur Selbstreflexion
Wenn du magst, nimm dir ein paar Minuten Zeit und reflektiere ehrlich für dich:
Wann in meinem Leben habe ich mich von Angst zurückhalten lassen – obwohl mein Herz eigentlich schon wusste, was zu tun ist?
Welche Stimme ist in mir am lautesten, wenn ich Angst habe? Die des Herzens oder die des Kopfes?
Was würde passieren, wenn ich mich meiner Angst einfach mal zuwende, statt sie wegzudrücken?
Welche alten Erfahrungen oder Geschichten könnten hinter meiner Angst stecken?
Was wäre das Schönste, das passieren könnte, wenn ich es trotzdem tue?
Atme einmal tief durch… Vielleicht magst du dir dein ganz persönliches Mantra für diese Woche mitnehmen: „Ich sehe dich, liebe Angst – und ich mache es trotzdem.“




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